http://www.common-carp-club.de/Banner.gif Copyright © 2008 Common Carp Club e.V.  Hechtloch einmal anders oder das Hechtloch bei Hochwasser!  Das Telefon klingelt! Am anderen Ende der Leitung  meldete sich Jan! Er eröffnete mir, dass unser Trip zum  Hechtloch im August 2011 unter keinem guten Stern  stehen würde. Hochwasser hieß das böse Wort! Nach  Rücksprache mit meinem Angelkumpel Mario stand  aber fest, dass wir uns dennoch den schwierigen  Bedingungen stellen wollen. Das teilte ich Jan mit und  eine Woche später standen wir pünktlich bei ihm im  Laden und nahmen unsere Lizenzen in Empfang. Nach  dem üblichen Smalltalk und einer Tasse Kaffee ging es  dann in Richtung Hechtloch. Was wir dann sahen,  übertraf unsere schlimmsten Befürchtungen, aber bei  schönem Wetter kann jeder angeln. Zum Glück hatten  die Mitglieder des CCC zwei Plattformen errichtet, auf  denen wir unsere Dome´s aufbauen konnten. Leider  war aber nur eine davon geeignet, um das Zelt nicht  vom modrigem Wasser überfluten zu lassen. Also  disponierten wir um und bauten unser Hauptlager im  Wald, ca. 50 m von der Angelstelle auf und überließen  den anderen Platz unserem mitgereisten Gastangler  Janik (14 Jahre).  Nach einiger Zeit war dann alles an Ort und Stelle und wir begannen unsere Ruten zu montieren. Janik war voller  Tatendrang und bereitete alles akribisch vor. Aber er hatte schon einen „Knacks“ weg, als er die widrigen Umstände  unseres Trips mit eigenen Augen sah. Während der Fahrt war er voller Optimismus und fragte uns, zu wie viel Prozent  er einen großen Karpfen fangen würde. Ich sagte ihm aus meiner Erfahrung heraus…… zu 100%!  Na ja, aber nach der Besichtigung der Angelstelle war er wohl in seinem  Glauben an mich erschüttert. Aber egal, abgerechnet wird ja bekanntlich  immer zum Schluss und so gingen wir die drei Tage angeln an. Schnell  waren die Ruten ausgebracht und lagen alle an den vorher  abgesprochenen Stellen. Mario verkrümelte sich mit der Spinnrute zum  Pool am Parkplatz und ich fing an das Mittagessen zuzubereiten. Na ja,  was soll ich sagen, nach nur einer Minute rief schon Mario nach uns und  präsentierte uns stolz einen 35er Barsch, den er mit dem ersten Wurf  unter einem Baum vorlockte.  Yes, this is the Hechtloch! Nach einem  kräftigen Petri durfte der Stachelritter wieder in sein Element zurück.  Nach dem Mittagessen begaben wir uns in unsere Stühle und besprachen  die weitere Vorgehensweise. An unserem Haar baumelten meine  altbewährten White Chocolate  Boilies in 20 mm mit einem 14 Pop-Up!  Also wieder mal ganz in „Weiß“! Janik entschied sich für die Murmeln, die ihm Jan empfohlen hatte und zwar einen Fish-Boilie von Successfull  Baits. Leider blieben unsere Bißanzeiger den Rest vom Tag stumm. Der  Tag ging  und die Mücken kamen. Und das in Massen! Man war das ein  Massaker, was wir unter ihnen anrichteten. Dennoch hatten wir keine  Chance gegen diese Plagegeister. Also verkrümelten wir uns in unsere  Zelte, die wir vorsorglich immer geschlossen hielten.  Trotzdem fand auch hier erst mal eine letzte Jagd statt, bis man endlich zur Ruhe kam.  Mitten in der Nacht kam dann der erste Run, auf eine  meiner Ruten! Da unser Gast Janik in der ersten Reihe  schlief, war er auch als erstes an meiner Rute und ich  sagte ihm, dass er gerne den Fisch drillen kann.  Aber  schon nach kurzer Zeit stieg er aus. Ob es an den  Barblesshaken lag, kann ich nicht sagen, auf jeden Fall  war die Enttäuschung groß. Ich sagte ihm, dass es nicht schlimm sei und es zum Karpfenangeln dazu gehört.  Man erwischt nicht jeden Fisch. Ob es geholfen hat weiß ich nicht, aber damit muss man halt rechnen. Ich  ruderte also die Rute wieder in die Nacht hinaus und  verkrümelte mich wieder in mein Zelt.   Die Sonne weckte uns am Morgen und ein schöner Tag  brach an. Nach dem Frühstück legte ich alle Ruten neu  aus und schickte Mario zu Jan in den Laden um was  gegen diese verdammten Mücken zu holen. Er brachte  uns „ANTI-Mückenspiralen“, das war das einzige was  Jan da hatte. Und was soll ich sagen? In doppelter  Action haben die Dinger echt gut funktioniert. Am  Nachmittag erzählte mir Janik, dass er seinen Opa angerufen hat und das er auf dem Weg zum Hechtloch ist, um ihn  abzuholen! Ich glaubte ihm nicht und dachte er veräppelt uns. Auf jeden Fall kam dann nach einem Gespräch heraus,  dass es ihm wegen dem Hochwasser und der vielen Mücken nicht gefällt. Ich konnte ihm auch keinen Mut mehr  zusprechen und tatsächlich, 4 Stunden später luden wir sein Takle in das Auto seines Opa und sie machten sich auf  dem Heimweg. Ich konnte das immer noch nicht verstehen, aber jeder ist ja selbst für sich verantwortlich was er  macht. So waren wir wieder allein und warteten auf den nächsten Run. Der kam dann in der zweiten Nacht. Raus aus  den Federn, Stiefeln an, 50 m zur Angelstelle gesprintet. Mario griff sich die Rute, ich sprang in das Schlauchboot und  wir ruderten dem Kämpfer entgegen.  Aber irgendwie hatten wir den Kontakt zum Fisch verloren, es fühlte sich nur  noch schwer an. Als wir dann in der Bucht zur  Ruhezone ankamen, gingen wir der Sache auf den  Grund. Abgelegt hatte ich die Rute am Eingang des  Areals. Als wir an der Stelle ankamen, nahm ich die  Schnur in die Hand und stellte fest, dass sie in Richtung Krautbank zeigte. Also los, Stück für Stück arbeiteten  wir uns dem Ende der Leine entgegen, immer noch in  der Hoffnung auf Fisch.  Nach 30m hatten wir dann  endlich das Ende erreicht und außer einem Zentner  Kraut war da – Nichts. Tja, der Weg zum Angelplatz war einfach zu lang und dabei verloren wir zu viel Zeit. Zeit  die die Karpfen nutzten um volle Pulle irgendwo rein zu  rasen. Ist er erst mal in einem Hindernis, ist es ein  leichtes den widerhakenlosen Greifer loszuwerden.  Dennoch begrüßen wir diese Maßnahme des CCC, denn  der Angeldruck im Hechtloch ist doch ziemlich groß.  Und da ist es schon besser, dass unsere Freunde eine  reelle Chance haben sich aus einem Hindernis zu  befreien, anstatt dann mit zig Metern Schnur im Maul  durchs Gewässer zu ziehen, weil die Schnur gerissen  ist. Na ja, uns bringt ja so was nicht mehr aus der Ruhe. Neuer Köder neues Glück. Und siehe da, im schönsten  Büchsenlicht, kurz vor 6 Uhr, lief wieder  die gleiche Rute ab. Diese Mal waren wir aber auf der Hut und konnten den  Fisch im Freiwasser stellen. Ein atemberaubender Drill begann und nach gut 15 min hatten wir den Kämpfer im Netz.  Und was für einen. 92 cm und 36,4 Pfd. Wow, unser bisher bester Fisch aus diesem Gewässer und ein neuer PB für  Mario. Alles richtig gemacht und so war es auch nicht schlimm, dass es der einzige Fisch bei dieser Session blieb.  Dafür konnten wir nebenbei noch 11 Hechte bis 75 cm und viele gute Barsche erbeuten, die wir aber wieder zurück in  ihr Element setzten. Fazit: Trotz der widrigen Bedingungen am Hechtloch in 2011,  hat es trotzdem wieder sehr viel Spaß gemacht hier zu  verweilen. 2012 werden wir aber trotzdem mal  aussetzen und unsere Zelte an einem Gewässer in  Meck-Pomm aufschlagen. Wir werden uns wieder mal  neuen Ufern zuwenden, werden aber auf alle Fälle  wieder kommen. In diesem Sinne, habt euch wohl und  immer tight Lines!   Maik und Mario aus Thüringen  www.carphuntingteam.de  aufgeschrieben für den Common Carp Club e.V.